NFE-Rechner

Der NFE-Rechner liefert euch einen Orientierungswert für den Kohlenhydrat-Anteil im Katzenfutter.

NFE-Rechner

NFE in Trockenmasse

  • 0-2 % ideal (selten realisierbar)
  • bis 6 % sehr gut
  • bis 10% ok
  • ab 10% Futterumstellung überlegen
NFE-Rechner für Kohlenhydratanteil im Katzenfutter
  • Feuchtigkeit bei Trockenfutter muss erst ab 14% deklariert werden. Steht nichts auf der Verpackung, nehmt 8% als Wert.

Wofür ist der NFE-Rechner nützlich?

  1. Wenn eure Katze Übergewicht hat und ihr das Futter auf seinen Kohlenhydratanteil prüfen wollt.
  2. Wenn eure Katze Diabetes hat.

Bei beiden Punkten sollte der Kohlenhydratanteil des Futters unter 10% liegen.

NFE als Orientierungswert

Übersicht der Wender-Anaylse zur groben Orientierung. Die Futtermittel werden dabei in verschiedene Rohnährstoffgruppen aufgeteilt. Die Analyse ermöglicht den quantitativen Vergleich von Futtermitteln.

Bildquelle Wikipedia

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Wender-Analyse
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NFE: Stickstoff freie Extraktstoffe

NfE (Nitrogen-free-extract) ist das Kürzel für alle stickstofffreien Extraktstoffe.

Der errechnete NFE dient euch als Orientierungswert für den Kohlenhydrat-Anteil im Futter.

Der NFE sagt nichts über die Qualität des Futters aus, da es eine Quantitative Analyse und keine Qualitative Analyse ist.

Das heißt, ihr könnt nicht prüfen, ob tierische Proteine oder pflanzliche Proteine für das Futter verwendet wurden, bzw. welche Qualität die einzelnen Zutaten haben.

Begriffserklärung

Wassergehalt des Futters. Die Feuchtigkeit ist im Fleisch gebunden.

Alle Stoffe, die Stickstoff enthalten. Tierische wie pflanzliche Proteine.

Fette, Lipide, Wachse, Fettsäuren, fettlösliche Vitamine.

Organische Masse des Futters. Der Bestandteil, der nach der Behandlung mit Säuren und Laugen als unverdaulicher Bestandteil übrig bleibt.

Alle Bestandteile des Futters, die nicht vollständig verbrennen wie Mineralien und Spurenelemente.

Der Teil des Futters, der übrig bleibt, wenn man die Feuchtigkeit abzieht.

Zum Vergleich: Die Maus

Beispiel: Analysedaten einer erwachsenen Maus.

Maus Analysedaten
Feuchtigkeit67-82%
Trockensubstanz20-40%
Rohprotein (TS)55-64%
Rohfett (TS)17-30%
Rohasche (TS)8-12%
Rohfaser und Kohlenhydrate (TS)3-8%

Daten der Tabelle (Fiedler, 2015, S. 16).

Eine „adulte“ Maus wiegt ca. 27 Gramm und besteht aus ca. 70% Wasser zu ca. 30% aus der sog. Trockensubstanz (TS) oder auch Trockenmasse genannt. Die Trockenmasse teilt sich im wesentlichen auf in (Dierenfeld, 2002):

  • ca. Protein 55,8%
  • ca. Rohfett 23.6%
  • ca. Rohasche 11.8%

Fazit

Hier einige Fakten aus meiner Facharbeit „Der Einfluss der Ernährung auf das Verhalten“ die ich recherchiert habe.

Katzen haben keinen hohen Bedarf an Kohlenhydraten (Bradshaw, 2012, S. 115).

Die Nahrung einer wilden Katze umfasst laut Platinga (2011)

  • 52% Proteine
  • 46% Fett
  • und nur 2% Kohlehydrate.

Katzen sind strikte Karnivoren, die in ihrem natürlichen Habitat Beute mit hohen Proteinen, moderatem Fettanteil und minimal Kohlehydrate konsumieren (vgl. Zoran, 2002, 1559).

Sind zu wenige Proteine im Futter enthalten, werden Muskeln abgebaut und die Katze fühlt sich schlapp und müde. In kommerziellen Haustierfuttern können dagegen häufig Proteine in Kombination mit Kohlehydraten und Fetten gefunden werden (vgl. Meyer, 1990).

Nach Mac Donald et al. (1984) bevorzugen Katzen fettreiche Rationen gegenüber fettarmen. Je höher die Qualität des im Futter enthaltenen Proteins ist, desto geringer ist die Menge, die benötigt wird, um den Bedarf einer Katze zu decken (vgl. Case et al., 1997). Nach Untersuchungen von Scott (1975) lehnen Katzen proteinfreie Nahrung ab.

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Quellen

Bradshaw, John WS. The behaviour of the domestic cat. Cabi, 2012.

Case, L., Carey, D., & Hirakawa, D. (1997). Nährstoffbedarf von Hunden und Katzen Aus: Ernährung von Hund und Katze Schattauer-Verlag.

Dierenfeld, Ellen Sue, Heather L. Alcorn, and Krista L. Jacobsen. Nutrient composition of whole vertebrate prey (excluding fish) fed in zoos. Beltsville (MD): US Department of Agriculture, Agricultural Research Service, National Agricultural Library, Animal Welfare Information Center, 2002.

Fiedler, Doreen. Einfach barf: Leitfaden für natürliche Katzenernährung. BoD–Books on Demand, 2015.

Meyer, H. (1990) Proteinverdauung und intestinaler N-Stoffwechsel bei Hund und Katze Effem-Forschung für Heimtiernahrung 30: 1-13

Plantinga, E. A., Bosch, G., & Hendriks, W. H. (2011). Estimation of the dietary nutrient profile of free-roaming feral cats: possible implications for nutrition of domestic cats. British Journal of Nutrition, 106(S1), S35-S48.

Scott, P.P. (1981). Die Ernährung der Katze, Wiener tierärztliche Monatszeitschrift 68: 95-102

Zoran, D. L. (2002). The carnivore connection to nutrition in cats. Journal of the American Veterinary Medical Association, 221(11), 1559-1567.

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